Die wichtigsten Versicherungen für junge Leute
Versicherungen sind für junge Menschen eine wichtige Absicherung. Verschiedene Anbieter, eine große Informationsflut und eine Vielzahl an Tarifen wirken für viele jedoch eher abschreckend. Easy-Tutor hat mit dem Finanz- und Versicherungsexperten Tim Knaack gesprochen und gefragt, welches die wichtigsten Versicherungen für Familien und junge Menschen sind und was es zu beachten gibt.
Easy-Tutor: Welche Versicherungen sind für Familien wichtig und warum?
Tim Knaack: Für Familien mit Kindern ist natürlich immer eine Privathaftpflicht sinnvoll, ebenso eine Hausratversicherung. Darüber hinaus ist der Versicherungsbedarf ziemlich individuell. Wenn man beispielsweise eine Finanzierung für eine Immobilie abgeschlossen hat, oder wenn es einen Hauptverdiener oder eine Hauptverdienerin in der Familie gibt, ist es möglich, eine sogenannte Risikolebensversicherung abzuschließen. Das bedeutet: Im Falle des Todes dieser Person würde eine bestimmte Summe ausgezahlt werden. Das sichert dann in dem Fall die Existenz der hinterbliebenen Familie, für die es sonst finanziell schwierig werden könnte.
Ansonsten sind viele Versicherungen „Comfort of Life“ – es ist schön sie zu haben, aber es bringt einen nicht um, wenn man sie nicht hat. Dazu zählt zum Beispiel eine Zahnzusatzversicherung. Existenzsichernde Versicherungen wie Risikolebensversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung und die Haftpflicht sind wichtiger.
Welche Versicherungen müssen junge Erwachsene ab 18 Jahren auf jeden Fall haben?
Zusätzlich zur Haftpflichtversicherung würde ich hier definitiv die Berufsunfähigkeitsversicherung nennen. Mit 18 Jahren ist die mit Abstand am günstigsten, weil man höchstwahrscheinlich gesünder ist als mit 30. In Deutschland bekommen 50 % der Menschen keine Berufsunfähigkeitsversicherung, weil viele – auch leichte – gesundheitliche Probleme zum Ausschluss führen. Asthma beispielsweise kann aufgrund des erhöhten Risikos für Atemwegserkrankungen zu einem Ausschluss führen. Gesundheitliche Vorgeschichten erschweren also den Zugang zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Je früher man sich um die Versicherung kümmert, desto einfacher ist es. Als Schüler muss ja noch keine ausreichende Absicherung vorhanden sein, man kann zum Beispiel auch erst mal nur 500 € absichern. Der Gesundheitszustand wird dann aber schon eingefroren und bei einem vernünftigen Tarif wird dieser dann bei einer Erhöhung der Absicherung ohne weitere Überprüfung übernommen.
Auf diese Weise profitieren junge Menschen dann von einem frühen Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung vor dem Berufseintritt?
Genau, für die 500 € aus dem Beispiel zahlt man dann nicht wie als Berufstätiger regulär 30-100€ pro Monat, sondern zwischen 10 und 15 € im Monat. Der frühe Abschluss dieser Versicherung ist also genau deshalb sinnvoll, weil der Gesundheitszustand eingefroren ist und der monatliche Beitrag vergleichsweise gering. Auch die Eltern können eine Berufsunfähigkeitsversicherung für ihr Kind abschließen, sobald sie es möchten – und so für die Zukunft vorsorgen.
Was geschieht im Falle einer nicht abgesicherten Berufsunfähigkeit?
Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung hat, kann in diesem Sinne nicht berufsunfähig werden. Man kann arbeitsunfähig werden, dann erhält man Erwerbsminderungsrente. Die Höhe dieser Rente hängt davon ab, wie stark arbeitsunfähig man ist, beträgt in den meisten Fällen aber etwa 25-50 % vom ursprünglichen Gehalt. Davon kann man natürlich nicht leben. Wer arbeitsunfähig ist, ist außerdem meist nicht in der Lage, durch Minijobs o.Ä. einen Nebenverdienst zu erwirtschaften. Die Arbeitsunfähigkeit wird außerdem wirklich nur dann bescheinigt, wenn man schon ernsthaft erkrankt ist. Bis die Erwerbsminderungsrente dann wirklich ausgezahlt wird, ist es ein langer Prozess. Daher ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll, um sich im Krankheitsfall auch wirklich erholen zu können. Außerdem sind Leistungen wie eine Wiedereingliederungshilfe natürlich von Vorteil.
Wie unterscheidet sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung von einer Unfallversicherung?
Eine Unfallversicherung greift nur, wenn die Schädigung durch ein plötzlich eintretendes Ereignis von außen verursacht wurde – ein Unfall eben. Erkrankt man ohne äußere Schädigungen, greift die Unfallversicherung also nicht. Unfälle sind in der Berufsunfähigkeitsversicherung natürlich mit abgedeckt, da diese ja auch eine Berufsunfähigkeit hervorrufen können. Eine Unfallversicherung ergibt Sinn für Leute, die zum Beispiel eine gefährliche Sportart betreiben – Motorradfahren, usw. Und ist nicht dafür geeignet, eine Existenz in dem Maße abzusichern, wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung es tut.
Wie findet man einen guten Versicherungstarif?
Grundsätzlich würde ich immer eine Versicherung mit persönlichem Ansprechpartner empfehlen. Auch in Zeiten von Check24, Clark & Co. können Unsicherheiten oder Probleme beim Verständnis der vielen Informationen vorkommen. Bei der Wahl eines Ansprechpartners sollte man darauf achten, dass eine gewisse Auswahl an Anbietern und Tarifen gegeben ist. Außerdem muss man selbst die Person natürlich als vertrauensvoll und vor allem unabhängig bewerten.
Fazit:
Die wichtigsten Versicherungen für junge Menschen sind also neben der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung die Privathaftpflicht- und die Berufsunfähigkeitsversicherung. Je nach Familienstand und Wohnsituation kann außerdem eine Hausratversicherung und Risikolebensversicherung sinnvoll sein. Weitere Tarife, die über diese wichtigsten Versicherungen hinausgehen, sind individuell zu bewerten und müssen je nach Lebenssituation abgeschlossen werden.
Zur Person: Tim Knaack machte sich nach der Ausbildung zum Betriebswirt als Financial Consultant selbstständig. Und betreut inzwischen als Senior Consultant bei der TauRes Gesellschaft für Investmentberatung mbH erfolgreich verschiedene Kunden in den Bereichen Investment und Versicherungen.
Kontaktdaten:
ti_knaack@taures.de
linkedin.com/in/tim-knaack-574942216
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