Eltern als Leitfiguren: Diese Vorbildfunktion habt ihr für eure Kinder!
Immer wieder wird davon gesprochen, dass Eltern eine wichtige Vorbildfunktion für ihre Kinder besitzen. Aber was bedeutet das eigentlich für die Erziehung eurer Kinder und den Familienalltag? Wir erklären, wieso die Vorbildfunktion von Eltern keineswegs zu unterschätzen ist und was ihr dafür tun könnt, eure eigene Vorbildfunktion auszubauen.
Lernen am Modell: Wieso ist die Vorbildfunktion der Eltern so wichtig?
Der Gedanke, dass Eltern eine wichtige Vorbildfunktion für ihre Kinder besitzen, geht auf die sozialpsychologischen Annahmen von Albert Bandura, einem kanadischen Psychologen und Wissenschaftler, zurück. Seine Lerntheorie, die mit dem Begriff „Lernen am Modell“ beschrieben wird, setzt sich damit auseinander, wie sich Personen durch Beobachtung eines Vorbilds oder Modells eine bestimmte Verhaltensweise aneignen. So viel zu den Grundlagen – aber was hat diese sozialpsychologische Annahme beziehungsweise Lerntheorie nun mit euch und der Erziehung eurer Kinder zu tun?
Fakt ist: Eltern zählen zu den wichtigsten Leitfiguren für ihre Kinder. Besonders in den frühen Stadien der Kindheit besitzen sie eine äußerst wichtige Vorbildfunktion und beeinflussen durch das Lernen am Modell bis zu einem gewissen Grad auch das Verhalten ihrer Kinder. Später kommen weitere Idole aus den sozialen Medien oder dem persönlichen Umfeld hinzu, doch die Vorbildfunktion der Eltern bleibt in der Regel sehr lange erhalten und nimmt einen großen Einfluss auf Entwicklung und Verhaltensweisen eurer Kinder.
Eine wichtige Rolle für die Nachahmung einer Verhaltensweise spielt allerdings nicht nur die Beobachtung des Verhaltens selbst, sondern auch, welche Konsequenzen auf dieses folgen. Beobachten Kinder beispielsweise, dass bei einem bestimmten Verhalten negative Folgen ausbleiben oder das Verhalten sogar noch belohnt wird, führt das dazu, dass sie sich dieses eher aneignen als bei Beobachtung einer negativen Konsequenz oder Bestrafung. Aber Achtung! Das gilt beispielsweise auch für gewalttätiges Verhalten, wie in dem sogenannten „Bobo Doll Experiment“, das auf der Vorbildfunktion beruht und die Annahmen des Lernens am Modell belegt, herausgefunden werden konnte. Welchen Einfluss Belohnung und Bestrafung ganz allgemein auf das Annehmen oder Ablegen bestimmter Verhaltensweisen haben, könnt ihr übrigens in unserem Blogbeitrag zum Thema Belohnungssysteme für Kinder nachlesen.
So macht ihr das Beste aus eurer Vorbildfunktion: 5 Tipps von Easy-Tutor
Nicht immer ist es leicht, die Vorbildfunktion bestmöglich zu erfüllen – nicht zuletzt, da bisweilen große Unterschiede zwischen dem Verhalten von Eltern und dem von Kindern bestehen. Wie also gelingt es, mit gutem Beispiel voranzugehen? Wir haben für euch fünf hilfreiche Tipps gesammelt, die euch dabei helfen, eure Vorbildfunktion auszubauen.
- Handelt so, wie ihr es von euren Kindern auch erwarten würdet. Der schlüssigste Punkt, auf den man achten sollte, ist auch gleichzeitig der wichtigste. Stellt euch bei eurem Handeln immer wieder die Frage: Möchte ich, dass mein Kind sich dieses Verhalten auch aneignet? Oder lasse ich in meiner Vorbildfunktion vielleicht gerade nach? Zu reflektieren und sich damit auseinanderzusetzen, wie man reagieren würde, wenn die Kinder das eigene Verhalten übernehmen würden, schafft einiges an Klarheit.
- Authentisch bleiben! Mit gutem Beispiel voranzugehen, ist natürlich wichtig – sich vor den eigenen Kindern zu verstellen, bringt allerdings meistens nichts. Sie durchschauen schneller als man denkt, was nur gespielt ist und was tatsächlich dem echten Verhalten entspricht. Um eure Vorbildfunktion beizubehalten, solltet ihr daher darauf verzichten, ein bestimmtes Verhalten nur an den Tag zu legen, damit eure Kinder es übernehmen.
- Verlangt nichts von euren Kindern, das ihr nicht selbst auch so macht! Ein Beispiel: Wer als Elternteil seinen Kindern immer wieder predigt, wie schlecht Süßigkeiten für die Zähne sind, sich aber selbst abends damit den Bauch vollschlägt, kommt eher unglaubwürdig rüber und schadet damit nur seiner eigenen Vorbildfunktion. Da Lernen am Modell auf dem Faktor der Beobachtung basiert, nehmen sich eure Kinder vor allem euer tatsächliches Verhalten und nicht eure Worte zu Herzen.
- Haltet euch vor Augen, welchen Einfluss selbst kleine Dinge haben können. Auch wenn es für euch nur eine Kleinigkeit ist – Kinder haben eine äußerst gute Beobachtungsgabe und merken sich oft die kleinsten Dinge. Auch im Alltag solltet ihr daher stets darauf achten, eure Vorbildfunktion beizubehalten.
- Behaltet die Konsequenzen, die auf euer Handeln folgen, im Blick! Wie bereits erwähnt spielen die Konsequenzen oder eben das Ausbleiben dieser eine wichtige Rolle dabei, ob eine bestimmte Verhaltensweise adaptiert wird. Überquert ihr beispielsweise gemeinsam mit eurem Kind eine Straße trotz roter Ampel, kann es gut sein, dass sie es euch in Zukunft gleichtun. Denn auch wenn ihr ihnen einschärft, dass man das eigentlich nicht tut, ist eine echte Konsequenz schließlich ausgeblieben.
Welche Bedeutung hat die Vorbildfunktion für die Erziehung?
In welchem Verhältnis stehen nun aber die Vorbildfunktion der Eltern und die kindliche Erziehung? Hier lässt sich festhalten: Wer seinem Kind eine gute Leitfigur ist und die Vorbildfunktion aktiv nutzt, hat es wohl auch in Erziehungssachen ein wenig leichter. Selbstverständlich gibt es immer wieder Phasen, in denen die Eltern als Vorbilder abgelehnt werden – beispielsweise in der Pubertät. Ganz allgemein kann das Lernen am Modell aber dabei helfen, dass bestimmte Verhaltensweisen auch ohne Streit und Diskussionen adaptiert werden.
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