Social Media: Wirkung medialer Vorbilder
In der Entwicklung von Kindern ist die Persönlichkeitsfindung und die Entdeckung der eigenen Identität die wohl aufregendste und zugleich schwierigste aller Aufgaben. Ein gesundes Selbstbewusstsein auszubilden ist für ein gesundes Selbstbild und den Umgang mit den eigenen Stärken und Schwächen enorm wichtig. Vorbilder sind an der Heranbildung persönlicher Interessen und Vorlieben maßgeblich beteiligt: Eltern, Geschwister, Freunde und Bekannte aber auch mediale Vorbilder wie Figuren aus Büchern, Film und Fernsehen nehmen Kinder dabei als attraktive Persönlichkeiten wahr, die sie bewundern und von denen sie lernen.
Social Media erweitert dieses Spektrum um Personen, die Kinder nicht persönlich kennen und doch als mediale Vorbilder nutzen. Erwachsene wissen in der Regel, dass auf Social Media agierende Menschen nicht ihre eigene Persönlichkeit zur Schau stellen, sondern in vielen Fällen die Rolle von Werbetreibenden einnehmen. Dennoch fällt auch Erwachsenen die Abgrenzung zu den schönen, schlauen und produktiven Menschen auf Social Media nicht immer leicht. Welche Wirkung haben mediale Vorbilder dann auf Kinder?
Wie nimmt Social Media Einfluss auf mediale Vorbilder von Kindern?
Vorbilder sind für Menschen in ihrer Entwicklung wichtig und stellen insbesondere für Kinder Inspirationsquelle und Orientierungshilfe dar. Die richtigen Vorbilder können Kinder positiv beeinflussen und zu erstrebenswerten Idolen werden. Mediale Vorbilder aus Social Media können jedoch ein Problem werden, wenn sie Verhaltensmuster oder Werte vermitteln, die Kindern schaden.
Schon früh kommen Kinder heute in Kontakt mit Social Media: Instagram, YouTube und TikTok gehören für die Kinder und Jugendlichen der heranwachsenden Generation einfach dazu. Mediale Vorbilder, die sie dort wahrnehmen, sind oftmals Influencer:innen, welche ihre Person als Marke im Sinne von Werbetreibenden vertreiben. Influencer:innen auf Social Media bieten sich als mediale Vorbilder an, da die Identifikation mit ihnen leicht fällt und sie ein scheinbar glückliches, erstrebenswertes Leben führen. Häufig vermitteln Influencer:innen auf ihren Accounts jedoch eine Lebenswelt, die nichts mit der der Kinder und Jugendlichen gemeinsam hat: Rückschläge, Zweifel oder Niederlagen werden nicht kommuniziert.
Mediale Vorbilder sind jedoch nicht nur aufgrund der Vermittlung eines realitätsfernen Weltbildes mit Vorsicht zu genießen. Die ständige Verfügbarkeit, welche Social Media inhärent ist, verstärkt den bitteren Beigeschmack: War der Medienkonsum früher auf abendliches Fernsehen oder wöchentliche Kinobesuche beschränkt, bringen neue Medien und Social Media eine zeit- und ortsunabhängige Verfügbarkeit mit sich. So breitet sich die Wirkung durch mediale Vorbilder schneller und dauerhafter aus, das analoge Leben konkurriert mit der digitalen Welt.
Die nebeneinander existierenden Welten führen dazu, dass sich die Ebenen, auf denen Kinder sich mit andern vergleichen, zunehmend ins Digitale verschieben. Vergleiche mit anderen sind für Kinder und Jugendliche grundsätzlich wichtig, um ihre Identität und Rolle in einer Gesellschaft zu definieren. Nicht gesund sind diese Vergleiche jedoch, wenn sie das Selbstwertgefühl nachhaltig schädigen. Ist die Person, mit der der Vergleich gezogen wird, aus der Sicht des Kindes überlegen, stellt sich entweder ein motivierendes Gefühl ein, oder es fühlt sich abgehängt und minderwertig. Entsteht für Kinder und Jugendliche der Eindruck, mediale Vorbilder wären für sie unerreichbar, können Vergleiche das Selbstbewusstsein mindern und einen negativen Einfluss auf das eigene Selbstbild nehmen. Sehen sie sich im Vergleich als weniger produktiv, talentiert oder erfolgreich an, schüren mediale Vorbilder auf Social Media eine negative selbstkritische Denkweise.
Mediale Vorbilder auf Social Media vermeiden?
Mediale Vorbilder können, wenn sie richtig ausgewählt sind, ebenso wie andere Inhalte auf Social Media natürlich auch von Vorteil sein. Dies sind sie dann, wenn sie Kindern als Quelle für Inspiration, neue Ideen oder Wissen dienen. Die Verteufelung von Social Media bringt insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen wenig, da digitale Medien bei einem Großteil zum Alltag dazugehören.
Besser ist es, mit deinem Kind über mediale Vorbilder auf Social Media zu sprechen. Anbei ein paar Fragen, welche ihr gemeinsam diskutieren könnt:
- Welche guten Eigenschaften haben die Idole deines Kindes?
- Woran lässt sich Kritik üben?
- Macht die Person Werbung, wofür und was ist der Inhalt davon?
Achte auf die Medieninhalte, die dein Kind auf Social Media konsumiert. Das ist mit zunehmendem Alter der Kinder natürlich schwieriger, aber auch Gespräche über bei deinem Kind beliebte Influencer:innen sind besser, als es mit den Inhalten auf Social Media allein zu lassen. Bei jüngeren Kindern kann die Begrenzung der Zeit in sozialen Netzwerken sinnvoll sein.
Ein weiterer Tipp: Rufe dir immer wieder in Erinnerung, dass du ebenso eine Vorbildfunktion für dein Kind hast. Hinterfrage deine eigenen Gewohnheiten im Umgang mit Social Media; welchen Einfluss haben mediale Vorbilder auf dich und was waren deine Vorbilder in der Kindheit?
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