Interview: Wie Noah den Schulwechsel von Rheinland-Pfalz nach Bayern gemeistert hat
Das Leben eines Schülers kann sich schnell ändern, besonders wenn familiäre Umstände einen Schulwechsel erfordern. Noah (14) musste genau diese Herausforderung bewältigen, als seine Familie von Rheinland-Pfalz nach Bayern zog. Im Interview teilt er seine Erfahrungen über den Wechsel von der 7. Klasse Realschule in Rheinland-Pfalz zu einer Realschule in Bayern. Von der Anpassung an den bayerischen Dialekt bis hin zu den schulischen Unterschieden zwischen den beiden Bundesländern, gibt Noah einen Einblick in seine persönlichen Herausforderungen und wie er sie gemeistert hat.
Noah, du bist mitten im Schuljahr von der 7. Klasse Realschule in Rheinland-Pfalz auf eine Realschule in Bayern gewechselt. Wie kam es zu diesem Schulwechsel?
Noah: Mein Vater hat ein Job-Angebot von einer Firma in Nürnberg erhalten und dieses auch angenommen. Nach dem Ende seiner Probezeit bin ich gemeinsam mit meiner Mutter und meiner Schwester dann auch nach Nürnberg gezogen.
Wie war es für dich, dich an die neue Schule und die neue Umgebung in Bayern anzupassen?
Am Anfang war es echt schwer. Vor allem der Dialekt hat mir zu schaffen gemacht. Oft habe ich nicht verstanden, was meine Mitschüler von mir wollten und ich musste zig Mal nachfragen. Das wurde mit der Zeit aber besser. Unser Sportlehrer hat in den ersten Wochen immer "Saupreuß" gerufen, wenn er mich gemeint hat. Zum Glück konnte ich mit dem Begriff da noch nicht viel anfangen, sonst hätte ich mich wahrscheinlich darüber geärgert. So fand ich das eigentlich nur witzig.
Das klingt nach einer Herausforderung. Wie hast du es geschafft, dich an den Dialekt und die neue Umgebung zu gewöhnen?
Ich spiele seit meinem 6. Lebensjahr Fußball und habe dann auch in Nürnberg relativ schnell einen neuen Verein gefunden. Nach den ersten paar Trainings ist mir das "Servus" dann schon einfacher über die Lippen gegangen. Zwei meiner Mitschüler sind im selben Verein und so habe ich dann auch über den Sport relativ schnell neue Freunde gefunden, die mir das Einleben deutlich erleichtert haben. Und wenn es nur durch gelegentliches Dolmetschen war ;-)
Gibt bzw. gab es Unterschiede zwischen deiner alten Schule und deiner neuen Schule, die dir aufgefallen sind?
Oh ja, auf jeden Fall! Hier in Bayern sind sie viel weiter in Mathe als in Rheinland-Pfalz. Ich hatte echt Probleme, weil sie schon Sachen wie Algebra gemacht haben und das in Rheinland-Pfalz erst später im Lehrplan vor kam. Rechnen mit Buchstaben (Variablen) war für mich anfangs die reinste Katastrophe. Ich erinnere mich an meine erste Mathe-Schulaufgabe: eine glatte 6. Ich habe einfach alles zusammengerechnet und kam dann auf Ergebnisse wie 236xyz - also völlig daneben. Das Auflösen von Varibalen hab ich einfach nicht verstanden. Dieser Unterschied bzw. mein eigener Rückstand hat mir damals sehr zu schaffen gemacht.
Wie bist du mit dieser neuen Herausforderung umgegangen und wie fühlst du dich jetzt, nachdem du einige Zeit an der neuen Schule in Bayern verbracht hast?
Mein Mathelehrer hat mir nach jeder Stunde Extra-Übungen gegeben, damit ich die Rückstände aufholen kann. Das Problem war allerdings, dass ich es einfach nicht verstanden habe und mir meine Eltern auch nicht bei den Aufgaben helfen konnten. Ich habe dann relativ schnell Nachhilfeunterricht bekommen. Zuerst von einem pensionierten Lehrer, mit dem ich aber nicht wirklich klar gekommen bin. Er wurde meiner Mutter von einer Arbeitskollegin empfohlen aber irgendwie habe ich seine Erklärungen nicht verstanden. Nach 3 Stunden haben meine Eltern erkannt, dass mich die Nachhilfe nicht weiterbringt und haben dann Online-Nachhilfe bei Easy-Tutor gebucht. Das hat mir sehr geholfen, da ich so einen Ansprechpartner hatte, der total auf mich und meine Schwierigkeiten in Mathe eingegangen ist. In der zweiten Schulaufgabe hatte ich dann direkt eine 3 geschrieben und war schon ein bisschen Stolz auf mich.
Generell komme ich mittlerweile sehr gut an der neuen Schule in Bayern zu recht und bin auch voll in die Klassengemeinschaft integriert. Ausschlaggebend war aus meiner Sicht zum einen, dass ich die Lernrückstände relativ schnell aufholen konnte und zum anderen, dass mich meine Eltern nicht wegen meiner anfänglich schlechten Noten unter Druck gesetzt haben, sondern eine passende Lösung gesucht haben. Und in meinem Fall war das eben Online-Nachhilfe.
Hast du Tipps für andere Schüler, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen bzw. die auf eine Schule in einem anderen Bundesland wechseln?
Ich würde sagen, dass man sich nicht aus falscher Scham heraus davor drückt, nach Hilfe zu fragen. Es war mir und meinen Eltern schnell klar, dass ich die Rückstände in Mathe nicht alleine aufholen kann und hier haben wir auch schnell eine Lösung gefunden. Wenn man an seinem alten Wohnort in einem Verein war, kann man auch wieder am neuen Wohnort einem Verein beitreten. So lernt man schnell neue Leute kennen und findet auch neue Freunde, die einem beim Einleben helfen können.
Achtsamkeit für Kinder im Schulalltag
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