Lehrermangel in Deutschland – Ursachen, Prognosen und Folgen
Die Anzahl der Schüler:innen nimmt aktuell zu, die Anzahl der Lehrer:innen ab. Der dadurch entstehende Lehrermangel hat Folgen für viele Schüler:innen in Deutschland. Lehrerstellen bleiben unbesetzt, Schulen bekommen Schwierigkeiten den Unterricht in allen Fächern ausreichend abzudecken und Unterrichtseinheiten fallen aus. Einer Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland zufolge bleiben alleine im Jahr 2023 etwa 12000 Stellen unbesetzt. Ein Mangel, der nur schwer auszugleichen ist und sowohl für Familien, Schulen als auch die Politik eine riesige Herausforderung darstellt.
Das Thema Lehrermangel wird aktuell, aufgrund seiner Dringlichkeit, stark diskutiert. Wir möchten dir mit diesem Beitrag einen Überblick über die Ursachen, Prognosen, die Verteilung und die Folgen des akuten Lehrermangels geben. Außerdem möchten wir dir vorstellen, wie wir von Easy-Tutor aktiv daran arbeiten, den negativen Folgen des Lehrermangels entgegenzuwirken. Aktuell arbeiten wir bereits mit über 200 Partnerschulen zusammen. Wir unterstützen die Schüler:innen unserer Partnerschulen dabei, mögliche Lernrückstände aufzuholen und ihre Lernmotivation trotz zahlreicher Unterrichtsausfälle aufrechtzuerhalten.
Lehrermangel – die Ursachen
Ursächlich für den Lehrermangel sind verschiedene Faktoren. Vor allem die folgenden Faktoren begünstigen die Entstehung des Lehrermangels maßgeblich:
- Demografische Entwicklung: Viele ältere Lehrkräfte gehen in den Ruhestand. Es gibt allerdings nicht genügend junge Lehrkräfte, die ihre Stellen einnehmen können.
- Fehlende Attraktivität des Berufes: Die Arbeitsbedingungen als Lehrer:in sind nicht optimal. Häufig erhalten Lehrer:innen wenig Anerkennung für ihre Leistung und eine geringere Bezahlung, als Personen in anderen akademischen Berufen. Das hat zur Folge, dass viele Personen sich gegen den Beruf als Lehrer:in entscheiden und so nur wenige junge Lehrkräfte nachrücken.
- Steigende Anzahl an Schüler:innen
- Hohe Anforderungen an Quereinsteiger: Zum Teil wird versucht, den Lehrermangel mit dem Einstellen von Quereinsteiger:innen aufzufangen. Die Anforderungen für den Quereinstieg variieren allerdings innerhalb von Deutschland. Einige Bundesländer stellen hohe Anforderungen an potenzielle Quereinsteiger:innen. Das hält Kandidaten und Kandidatinnen möglicherweise von der Entscheidung zu einem Quereinstieg ab.
Prognosen zum Lehrermangel
Aktuell ist der Lehrermangel ein Problem, das von Jahr zu Jahr größer wird. Anhand voraussichtlicher Zahlen von Schüler:innen und Lehramtsstudierenden der nächsten Jahre lässt sich die Entwicklung des Lehrermangels für die Zukunft bereits prognostizieren.
Laut Angaben der Kultusministerkonferenz wird die Anzahl der Schüler:innen bis 2035 voraussichtlich um etwa eine halbe Millionen steigen.
Die KMK geht daher davon aus, dass bis 2030 bundesweit rund 55.000 zusätzliche Lehrer:innen benötigt werden, um den Unterricht in vollem Umfang aufrechterhalten zu können. Den Prognosen zufolge ist davon auszugehen, dass der Lehrermangel ein Problem ist, das uns noch viele Jahre begleiten wird. Um dem entgegenzuwirken, stehen bereits etliche Maßnahmen zur Debatte. Von Hybridunterricht, über größere Klassen, bis hin zu der Idee, Lehrer:innen im Ruhestand zurück in den Beruf zu holen. Viele der Maßnahmen gelten als umstritten, weshalb unklar ist, in welchem Umfang sie realisiert werden. Es bleibt also abzuwarten, inwiefern die genannten Maßnahmen die bisherigen Prognosen positiv beeinflussen und damit abmildern können.
Verteilung vom Lehrermangel in Deutschland
Der akute Lehrermangel betrifft viele Teile Deutschlands. Dennoch ist in einigen Bundesländern der Bedarf an weiteren Lehrkräften höher als in anderen. Laut einer Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland meldeten die Kultusministerien aller Länder zu Beginn des Jahres 2023 insgesamt etwa 12000 unbesetzte Stellen. Die Verteilung dieser sieht laut Umfrage wie folgt aus:
Hoher Lehrermangel:
Besonders vom Lehrermangel betroffen ist – laut Angaben der Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschlands – Nordrhein-Westfalen mit mehr als 8.000 unbesetzten Stellen. Sachsen-Anhalt und Berlin folgen mit über 800 unbesetzten Stellen. Auch in Sachsen, Baden-Württemberg und Niedersachsen fehlen mehr als 400 Lehrkräfte.
Kein Lehrermangel:
Der Umfrage zufolge seien folgende Bundesländer nicht vom Lehrermangel betroffen: Saarland, Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Bayern und Hessen.
Lehrermangel – die Folgen
Der Lehrermangel in Deutschland hat bereits jetzt Auswirkungen auf unser Bildungssystem. Schüler:innen in den betroffenen Bundesländern erleben je nach Schule unterschiedliche Folgen des Lehrermangels.
- Unterrichtsausfall durch Lehrermangel: Unterrichtausfall ist die offensichtlichste Folge des Lehrermangels in Deutschland. Aufgrund fehlender Lehrkräfte können nicht alle Stunden abgedeckt werden. Hierdurch kann es dazu kommen, dass Schülern und Schülerinnen Teile des Lernstoffs fehlen, die der Lehrplan eigentlich vorgibt.
- Qualität des Unterrichtes sinkt: Unter dem Lehrermangel kann auch die Qualität des noch stattfindenden Unterrichtes leiden. Die vorhandenen Lehrkräfte müssen bei akutem Lehrermangel weitere Klassen und Fächer übernehmen. Für diese sind sie eventuell nicht ausgebildet. Der geplante Lernerfolg kann somit unter Umständen nicht erreicht werden.
- Überlastete Lehrkräfte: Der Lehrermangel hat sowohl negative Auswirkungen auf die Schüler:innen, als auf die Lehrkräfte selbst. Vorhandene Lehrer:innen müssen den Mangel an Fachpersonal auffangen und werden dadurch Überbelastungen ausgesetzt. Diese können negative Auswirkungen auf ihre eigene mentale Gesundheit haben. Gleichzeitig schränkt die Überlastung sie im Ausüben ihrer Tätigkeit ein. Es fehlt die Zeit, sich individuell um Schüler und Schülerinnen zu kümmern und speziell auf deren Bedürfnisse einzugehen.
- Fehlende Unterrichtsvorbereitung: Aufgrund der Zusatzbelastungen haben vorhandene Lehrkräfte wenig Zeit für die Vorbereitung des Unterrichtes. Das kann sich wiederum in der Qualität der Unterrichtsdurchführung widerspiegeln.
- Attraktivität des Jobs sinkt weiter: Eine Ursache des Lehrermangels ist die fehlende Attraktivität des Jobs. Der steigende Druck und die hohe Arbeitsbelastung verstärken das negativ behaftete Image des Berufes.
- Sinkende Lernmotivation: Der Zeitmangel bei den Lehrkräften kann auch Auswirkungen auf die Einstellung der Schüler:innen haben. Fehlt Zeit für eine individuelle Betreuung und eine gute Unterrichtsvorbereitung, nehmen Schüler:innen den Unterricht gegebenenfalls als uninteressant oder sogar irrelevant wahr. Das kann dazu führen, dass die Lernmotivation sinkt.
Auch, dass die Klassengrößen erhöht werden müssen, wäre eine denkbare Folge. So könnten Unterrichtsausfälle verringert oder gar vermieden werden. In einem Interview mit dem Deutschen Schulportal äußert sich Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, zu dieser Thematik. Laut Zierner sei es tatsächlich möglich, Unterrichtsausfälle mit einer Erhöhung der Klassengröße zu umgehen. Allerdings bringe die Umsetzung viele Hürden mit sich. Zum einen stehen viele Schulen nach wie vor vor der Herausforderung, die Folgen des Homeschoolings der vergangenen Zeit zu beheben. Zum anderen variieren die Grundvoraussetzungen in jeder Klasse. In Klassen mit Kindern mit Förderbedarf sei es notwendig, genügend Kapazitäten zu haben, um auf die einzelnen Schüler:innen einzugehen. Deshalb sieht Klaus Zierer eine Vergrößerung der Klassengrößen zum jetzigen Zeitpunkt nicht als geeignete Maßnahme gegen den Lehrermangel an.
Möglichkeiten zum Ausgleich des Lehrermangels
Die zahlreichen negativen Folgen des Lehrermangels machen deutlich: es bedarf dringend Handlungsbedarf, um weiterhin ein funktionierendes Schulsystem sichern zu können. Es gibt einige Möglichkeiten, den negativen Folgen des Lehrermangels in Deutschland entgegenzuwirken. Dennoch sollte das langfristige Ziel nicht nur das Beheben der Folgen, sondern das Vermeiden der Ursachen sein. Einige Möglichkeiten, um dem Lehrermangel und dessen Folgen entgegenzuwirken, sind:
Mehr Anreize für Lehrer:innen schaffen
Wird der Beruf des Lehrers attraktiver, hat das zur Folge, dass mehr Personen diesen Beruf erlernen wollen. Die Attraktivität des Lehrerjobs kann auf viele verschiedene Arten gesteigert werden. Zum einen kann an der Qualität des Lehramt-Studiums etwas verändert werden. Das Studium umfasst aktuell einen großen theoretischen Teil. Würde das Studium in Zukunft über mehr praktische Einheiten verfügen, fühlen künftige Lehramt-Studenten und Lehramt-Studentinnen sich vermutlich besser auf ihren Job vorbereitet.
Auch eine bessere Bezahlung oder andere Zusatzleistungen können als Anreiz dienen, den Job des Lehrers oder der Lehrerin anzustreben.
Mehr Möglichkeiten zum Quereinstieg
In vielen Bundesländern bekommen Quereinsteiger die Möglichkeit, in den Beruf als Lehrkraft einzusteigen. Allerdings variieren hier die Vorgaben von Bundesland zu Bundesland. Außerdem ist klar begrenzt, für welche Berufsgruppen ein Quereinstieg infrage kommt. Durch einheitlichere Vorgaben und ein breiteres Spektrum an möglichen Berufsgruppen zum Quereinstieg würden sich vermutlich noch mehr Personen für einen Quereinstieg interessieren.
Schulkooperationen mit externen Lerninstituten/Lernportalen
Kann eine Schule aufgrund des Lehrermangels nicht mehr gewährleisten, dass alle Unterrichtseinheiten stattfinden können, benötigt sie Alternativen. Eine Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit externen Lerninstituten und Lernportalen. Hier können die Schüler:innen innerhalb oder außerhalb der Schulzeiten Lerninhalte nacharbeiten. Wir von Easy-Tutor kooperieren bereits erfolgreich mit über 200 Partnerschulen! Unser Online-Unterricht ermöglicht es Schüler:innen Lernrückstände aufzuholen und trotz Unterrichtsausfällen stets am Ball zu bleiben.
Deine Schule bietet noch keine Möglichkeit an, dass ihr euch auch außerhalb des Schulunterrichtes weiterbildet? Dann mache deine Schule gerne auf das Konzept von Easy-Tutor aufmerksam! Auf unserer Homepage findet ihr nähere Informationen zum Thema Partnerschule von Easy-Tutor werden. Bei weiteren Fragen stehen wir außerdem unter der E-Mail-Adresse kontakt@easy-tutor.eu stets zur Verfügung!
Bildung im vollen Umfang trotz Lehrermangel
Eine berechtigte Sorge vieler Eltern und Schüler:innen ist es, dass durch den Lehrermangel Unterrichtsinhalte nicht behandelt werden, die essenziell für die künftige Schullaufbahn oder den Abschluss sind. Mithilfe alternativer Bildungsangebote können Wissenslücken gefüllt und verpasste Lerninhalte aufgeholt werden.
Dank der Online-Nachhilfe von Easy-Tutor kann euer Kind ganz flexibel von zu Hause aus schulische Unterstützung erhalten. Unsere qualifizierten Lehrkräfte passen sich dem individuellen Lehrstand eures Kindes an. Ihr habt die Auswahl zwischen 20 Fächern. Wählt einfach das Fach, in dem ihr Bedarf seht und bucht eine kostenlose und unverbindliche Probestunde!
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