"Den Sinn von Mathematik verstehen" – vom 5er Schüler zum Mathestudent
Tutor Nico Rompos studiert erfolgreich Mathematik und unterrichtet bei Easy-Tutor. Er hat selbst lange Zeit schlechte Erfahrungen mit Lehrer:innen gemacht und bis zur 11. Klasse begleiteten ihn Ängste und Zweifel in Mathe. Der 30-jährige konnte sich durch ein Praktikum einen eigenen Zugang zur Welt der Zahlen verschaffen und gibt seine Begeisterung nun an seine Nachhilfeschüler:innen weiter. Wie er die Leidenschaft für Mathematik entdeckt hat und wie seine Schüler:innen von seinen Erfahrungen profitieren, hat er uns im Interview erzählt.
Easy-Tutor: Du hast in deinem Vorstellungsvideo erzählt, dass du in der Mittleren Reife eine 5 in Mathe hattest. Nun bist du ein Mathematikstudent mit einem aktuellen Notendurchschnitt von 1,3. Kannst du deinen Weg dorthin beschreiben?
Nico Rompos: Mein Weg dorthin … Naja, da müsste ich ein wenig ausholen. Prägend war vor allem in der 3. Klasse die Situation mit meiner Lehrerin, die mich vollständig entmutigte und fertig machte, was mir denn einfallen würde, im Mathearbeitsheft vorzuarbeiten. Ich war also bis zur 3. Klasse begeistert von Mathematik und an jenem Tag leitete diese Situation die Wende ein. Dies hielt bis zur 11. Klasse Oberstufe (Fos) an. Dann hatte ich ein Praktikum und bekam bereits zu Beginn ziemlichen Gegenwind. Man hänselte, machte sich lustig über mich und schränkte mich ein, wenn es darum ging, Aufgaben zu erledigen, die nur annähernd etwas mit Zahlen zu tun hatten. Es war beschämend. Das veranlasste mich dazu, meinen derzeitigen Zustand zu hinterfragen. In meinem zweiten Praktikum in einem Buchhandel saß ich zum Glück an der Quelle, was das Aneignen von Informationen anging. Ich wählte mir Lektüre aus, die mir dabei half, den Sinn von Mathematik zu verstehen. Woher kommt die Mathematik eigentlich? Wofür benötigt man sie? Braucht nur der Mathematiker Mathematik und welchen Einfluss hatte bzw. hat Mathematik auf unsere Zivilisation und unseren technischen Fortschritt?
Die Antworten auf diese Fragen eröffneten eine völlig neue Welt, die ich kennen- und lieben lernen durfte. Die Welt der Mathematik. Nach dem Schulhalbjahr in der 11. Klasse verbesserten sich meine Mathenoten auf einen Schlag enorm. Von 4 Punkten im Halbjahreszeugnis konnte ich meine Note auf 9 Punkte innerhalb eines Halbjahres verbessern. Diese Note konnte ich in der 12. Klasse halten und in der 13. dann auf 10 Punkte verbessern. Der eigentliche Durchbruch kam erst ein paar Jahre später im Studium. Dort lernte ich dann, wie man Bestleistungen erzielt und das ohne zusätzlichen Druck. Ich lernte, der schnellste und akkurateste zu sein. Das erleichterte mir das Leben immens. Mittlerweile habe ich mein Bachelorstudium mit 1,4 abgeschlossen und kann darauf, denke ich, sehr stolz sein.
Du hattest damals sogar Angst vor Mathe. Wie konntest du diese überwinden?
Einerseits durch das Kennenlernen der Mathematik mithilfe von Büchern und den sozialen Medien (YouTube) außerhalb der Schule. Andererseits durch die Erkenntnis, dass ich keine Angst haben brauche, wenn ich sehr gut vorbereitet bin und alles getan habe, was in meiner Macht steht, um den Stoff sicher zu verstehen und anzuwenden.
Wie erreichst du, dass deine Schüler:innen an der Nachhilfe Spaß haben?
Ich motiviere sie, wenn sie energie-und lustlos sind mit meiner eigenen Geschichte und lockere damit auch die Stimmung auf. Ich versuche den Stoff so zu vermitteln, dass selbst der/die mit dem geringsten Vorwissen ausgestattete Schüler:in Erfolge verzeichnen kann und nach und nach besser wird. Ich versuche mit den Schüler:innen auf Augenhöhe zu kommunizieren und sie dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden. Zusätzlich bedanke ich mich für den Unterricht und schätze die Mitarbeit der SchülerInnen sehr. Sie werden an den für sie entscheidenden Stellen gelobt, aber auch wenn, meiner Meinung nach angebracht, kritisiert. Aber natürlich sind nicht alle Schüler:innen in der Lage, zumindest in meinem Unterricht, Spaß zu entwickeln. Man muss sich auch helfen lassen wollen und Spaß zulassen können.
Wie würdest du deinen Unterrichtsstil beschreiben? Wie gestaltest du deinen Nachhilfeunterricht?
Je nachdem, wie das Niveau der Schüler:innen ist, fange ich mit Erklärungen und Aufgaben an, die sie meist direkt lösen können. Ausgehend davon wird das Niveau im Laufe des Unterrichts bzw. der nächsten Stunden gesteigert. Simple Anleitungen werden auf dem Whiteboard notiert, sodass man Schritt für Schritt alles nachmachen kann. Zwischendurch fasse ich den bisherigen Verlauf und die Erkenntnisse der Stunde zusammen, damit man wieder einen Überblick über die aktuelle Lage bekommt. Aber um ehrlich zu sein, es kommt natürlich auch drauf an, mit wem ich es zu tun habe. Einige Schüler:innen rechnen von allein gerne und möchten, dass ich möglichst wenig eingreife, andere wiederum benötigen sehr viel Unterstützung und Feedback von mir, um voranzukommen.
Wie gehst du mit besonders jungen oder schüchternen Schüler:innen um?
Ehrlicherweise habe ich selten besonders junge Schüler:innen und manchmal verweise ich auch auf andere Tutoren, die häufiger mit jüngeren Schülern zu tun haben, da sie auch noch zusätzlich z.B. Grundschullehramt studieren und pädagogisch einfach versierter sind als ich. Ich bin nicht der Beste darin, jemandem das Rechnen (Grundrechenarten) beizubringen. Vielmehr liegen meine Stärken im Vermitteln abstrakteren Themen(Gleichungen, Terme etc.), welche überwiegend ab der 6. Klasse auftreten.
Was die schüchternen Schüler:innen angeht, ist mein Konzept ganz simpel. Ich versuche authentisch zu sein und Raum für Entfaltung zu geben. In der Regel verfliegt die Schüchternheit innerhalb der ersten 3 Stunden, zumal ich selbst als Kind, Jugendlicher und Erwachsener extrem schüchtern war und teilweise noch bin. Ich denke, das können viele Schüler:innen spüren und deswegen ist das in der Regel kein Problem.
Was für Tipps gibst du deinen Schülerinnen und Schülern, kurz bevor sie vor einer wichtigen Prüfung stehen?
Strategisch rangehen. Erst das versuchen, was man am besten bzw. am wenigsten schlecht kann. Sich klar machen, dass wenn man gut vorbereitet ist, Sorgen und Ängste um die Prüfung kontraproduktiv sind.
Angst blockiert das rationale Denken. Da ich diese Erfahrung selbst häufig gemacht und Prüfungsangst habe, weiß ich, dass diese Methode enorm gut funktioniert.
Natürlich hat nicht jeder einen sicheren Umgang mit dem Stoff. Es gibt auch Menschen, die sehr schlecht in Mathe sind und mit der Nachhilfe nur besser, aber nicht zwangsläufig gut werden. Vor allem bei diesen ist es von enormer Bedeutung, erst Aufgaben anzugehen, die sie besonders gut bzw. am besten können. Denn jeder Punkt zählt!
Gibt es besondere Erfolgsgeschichten mit Schüler:innen, von denen du erzählen möchtest? Was war die längste Zeit, über die du eine:n Schüler:in begleitet hast?
Die erstaunlichste Geschichte ist die eines Jungen, welcher seine schriftliche Fachabiturprüfung verhauen hat (0 Punkte, wenn ich mich richtig erinnere). Daraufhin wurde er zur mündlichen Ergänzungsprüfung eingeladen, welches im besten Fall seine Fachabinotehätte retten können und damit sein komplettes Fachabitur. Seine Vorbereitungszeit waren genau 2 Wochen und er hätte 9 Punkte gebraucht, um mit diesem Ergebnis sein gesamtes Fachabi zu bestehen.
Offen gesagt, dachte ich selbst nicht einmal, dass er das schaffen würde, aus dem einfachen Grund, dass die meisten Schüler:innen, die man in der Nachhilfe hat, nicht die nötige Arbeit reinstecken würden, die es braucht, damit man solch einen Notensprung machen kann.
Ich sagte ihm das auch direkt zu Beginn, damit er sich keine falschen Hoffnungen machte. Wichtig anzumerken sei jedoch, dass ich auch meinte, er könne das nur schaffen, wenn er sich vollständig an meine Anweisungen halten würde und ab Tag 1 jeden Tag maximal ausnutzt, um besser zu werden. Also machten wir die Nachhilfe fast täglich bis zur mündlichen Prüfung und er notierte akribisch alles mit. Ich konnte Tag für Tag sehen, wie er stetig besser wurde und alles, was ich ihm erklärte und empfahl, auch umzusetzen versuchte.
Dennoch bin ich nicht naiv und dachte mir: Naja, in so einer extremen Situation, die ja nicht nur ein gutes Handwerk braucht, sondern vor allem auch mentale Stärke, ist es höchst unwahrscheinlich, von 0 auf 9 Punkte zu hüpfen, selbst wenn man eine enorm gute Vorbereitung hat. Der Zeitraum war einfach zu kurz. Nichtsdestotrotz schaffte er es, gegen jede Wahrscheinlichkeit, 10 Punkte zu schreiben!
Der Moment, in dem mir dieses Resultat mitgeteilt wurde, war für mich ein Wunder. Das hat mich zutiefst beeindruckt. Es gibt Schüler:innen, die ich zum Teil bereits 2 Jahre lang betreut habe oder noch immer begleite.
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