Heimweh nach Mama in der Schule – wie damit umgehen?

Euer Kind will morgens partout nicht in die Schule, ist weinerlich, klagt vielleicht über Kopf- oder Bauchschmerzen und zieht sich zu Hause zurück. Dann könnte es vielleicht am Heimweh nach Mama und Papa liegen.

Immer dann, wenn sich Kinder in einer neuen, ungewohnten und befremdlichen Situation befinden, die sich nicht heimisch anfühlt, kann Heimweh nach Mama und Papa entstehen. Die meisten Schüler:innen können damit in der Regel gut umgehen und schon nach kürzester Zeit verschwindet der anfängliche Trennungsschmerz wieder. Es gibt aber auch Kinder, bei denen die Trennungsangst so groß ist, dass das Kind unter einem enormen Leidensdruck steht und die Situation stark belastend wird.

Was ist Heimweh, wann ist Heimweh nach Mama und Papa normal und wann solltet ihr euch an einen Experten wenden? Wir haben uns nachfolgend das Thema „Heimweh nach Mama und Papa“ einmal näher angesehen.

„Ich vermisse meine Mama“ – Was ist Heimweh nach Mama?

Heimweh wurde bereits im 17. Jahrhundert vom Schweizer Arzt Johannes Hofer erforscht und unter dem Krankheitsbild „Nostalgia“ definiert. Es war über viele Jahre als „Schweizer Krankheit“ bekannt. Der Mediziner beschrieb das „Heimweh“ als ein starkes Gefühl der Sehnsucht nach zu Hause, wenn sich eine Person an einem anderen Ort als der bekannten Heimat befindet. Dauer und Entfernung spielen dabei keine Rolle. Grundlage für Heimweh ist lediglich, dass man sich in einer fremden Umgebung und einer ungewohnten Situation befindet und getrennt von der gewohnten Gemeinschaft wie Eltern und Geschwister ist. Besonders oft sind Kinder von Heimweh nach Mama und Papa betroffen.

Heimweh sorgt dafür, dass wir uns in einer ungewohnten Situation fremd und einer anderen sozialen Struktur nicht zugehörig fühlen. Es entsteht das Gefühl von Einsamkeit. Die Folge ist Trennungsschmerz bis hin zu starken Verlustängsten. Da Heimweh nach Mama und Papa nicht in Zusammenhang mit Zeit und Distanz steht, kann es selbst in der Schule entstehen.

Wie macht sich Heimweh nach Mama und Papa bemerkbar?

Heimweh nach Mama und Papa kann sich in unterschiedlicher Weise bemerkbar machen. Heimweh ist immer individuell, auch was die Symptome betrifft. Habt ihr den Verdacht, dass euer Kind unter starkem Heimweh nach Mama und Papa in der Schule leidet, sprecht am besten offen darüber. Folgende Anzeichen können auf Heimweh hinweisen:

• Das Kind will nicht in die Schule
• Müdigkeit
• Kopf- und Bauchschmerzen
• Weinerlich
• Appetitlosigkeit
• Übelkeit
• Überempfindlichkeit
• Rückzug
• Schlafstörungen
• Überreizung
• Wutausbrüche
• Depressives Verhalten/Depression

Wie kann man starkes Heimweh nach Mama und Papa reduzieren?

„Ich vermisse Mama“ - dieser Satz ist beispielsweise im Kindergarten, Vorschulalter oder der ersten Zeit in der Schule ganz normal. Vielleicht habt ihr bereits im Kindergarten eine Eingewöhnungsphase hinter euch und wisst, dass es eben seine Zeit braucht, bis sich euer Kind an eine neue Umgebung ohne Heimweh zu haben gewöhnt hat. Gleiches gilt für die Schule. Ist das Heimweh nach Mama und Papa zunächst noch sehr groß, wird es sich unter normalen Umständen auch wieder schnell legen. Nehmt das Gefühl der Sehnsucht dennoch ernst. Ihr könnt euer Kind mit Heimweh mit nachfolgend 7 Tipps unterstützen:

Tipp 1: Schaut euch bereits vor der Einschulung die Schule gemeinsam mit eurem Kind an.

Um das Heimweh nach Mama und Papa in der Schule von Beginn an so gering wie möglich zu halten, ist eine gemeinsame Besichtigung der Schule sinnvoll. Die neuen Räumlichkeiten, unbekannte Gesichter und fremde Strukturen machen frisch gebackenen Schulkindern manchmal Angst. Besucht ihr vor der Einschulung die neue Schule und erkundet das Gebäude, den Schulhof und die Cafeteria, findet sich euer Kind am Tag der Einschulung und in den ersten Wochen danach schneller zurecht. Gleichzeitig lernt es, dass Heimweh nach Mama und Papa unbegründet ist. Der Schulbesuch wird weniger zu einer großen Unbekannten und ihr könnt euch gemeinsam auf die Einschulung freuen.

Tipp 2: Plant zusammen Schulwoche, die Freizeit und das Mittagessen.

Indem ihr am Nachmittag eine gemeinsame Aktivität oder das gemeinsame Mittagessen plant, zeigt ihr eurem Kind die Vorfreude auf seine Rückkehr aus der Schule. Damit symbolisierst du auch, dass dir das Gefühl des Heimwehs nach Mama und Papa nicht egal ist und du die Empfindungen deines Kindes ernst nimmst. In den ersten Schulwochen ist es außerdem hilfreich, die Wochen – das heißt anstehende Aktivitäten in der Schule, erste Hausaufgaben und die Eindrücke aus dem Unterricht – zu planen und zu besprechen. Was war an dem Tag besonders? Was steht morgen auf dem Stundenplan? Geht auf das Heimweh von Mama und Papa ein, aber dramatisiert es nicht.

Tipp 3: Teilt eure Erfahrungen mit eurem ersten Schultag oder lest dazu ein thematisch passendes Buch vor.

Erinnerst du dich noch an deinen ersten Schultag? Das kann auch der erste Schultag auf der Oberschule gewesen sein. Berichte deinem Kind davon und erzähle, was es an dem Einschulungstag erwartet. So nimmst du die Angst und bereitest dein Kind optimal vor. Das Heimweh nach Mama und Papa kann auch durch das Vorlesen von thematisch passenden Büchern gelindert werden.

Tipp 4: Packt das Lieblingskuscheltier oder die Lieblingsschokolade mit in den Schulranzen.

Eine kleine Unterstützung hilft in neuen und aufregenden Situationen immer. Das kann das liebste Kuscheltier sein, ein kleiner Glücksbringer oder ein leckerer Schokoriegel. Solange dein Kind weiß, dass du an es denkst, ist alles erlaubt. Achte aber darauf, nicht zu viele Erinnerungen an zuhause zu wecken, so verstärkst du Heimweh nach Mama eher noch. Berücksichtige die individuelle Lage deines Kindes – du selbst kannst am besten einschätzen, was es braucht und womit du bei Heimweh nach Mama Abhilfe schaffen kannst.

Tipp 5: Stellt ein kleines Notfall-Kit mit beispielsweise Lavendelöl zum „Schnuppern“ zusammen.

Solche ätherischen Öle können eine beruhigende Wirkung haben. Dein Kind sollte jedoch schon mit der Anwendung vertraut sein, damit es in der Schule nicht zu Überforderung kommt und das Heimweh nach Mama noch schlimmer wird.

Tipp 6: Gebt eurem Kind ein kindgerechtes Smartphone oder eine Smartwatch mit. Beides sollte im Unterricht jedoch ausgeschaltet sein.

Ob dein Kind ein Handy mit in die Schule nehmen sollte oder nicht, könnt ihr gemeinsam besprechen. In der Regel können Kinder auch vom Sekretariat aus zu Hause anrufen, wenn das Heimweh nach Mama zu stark wird. Daher sind eigene Handys eher als Ausnahme anzusehen. In einigen Fällen können sie jedoch einen psychologischen Effekt erfüllen, wenn das Kind das Gefühl hat, jederzeit im Notfall mit dem Elternteil in Kontakt treten zu können.

Tipp 7: Einige Schulen bieten im Unterricht ein Heimwehtelefon an.

Die Nutzung eines solchen Telefons muss mit den Eltern im Vorfeld zu Hause abgesprochen werden. Wird das Heimweh nach Mama und Papa zu stark, dürfen die Kinder ihre Eltern anrufen. In den ersten Tagen kann das etwa einmal am Tag vorkommen, ab dann benötigen die meisten Schüler:innen dieses Angebot nicht mehr. Ob dieses Telefon das Heimweh nach Mama eher noch verstärkt oder eine sinnvolle Lösung für den Übergang sein kann, musst du als Elternteil für dich entscheiden.

Eine besondere Herausforderung ist mitunter die erste Klassenfahrt, die meist schon im ersten oder zweiten Schuljahr durchgeführt wird. Eine gute Möglichkeit, um euer Kind darauf vorzubereiten, ist eine eintägige auswärtige Übernachtung bei Freunden oder Familienmitgliedern.

Wann sollte man sich bei Heimweh nach Mama und Papa an einen Experten wenden?

Bei den meisten Kindern legt sich Heimweh nach Mama und Papa meist schnell. Aber eben nicht immer. Wenn Trennungsängste so groß werden, dass der tägliche Schulbesuch zur enormen Belastung wird und die dauernden Sorgen und Ängste die körperliche und physische Gesundheit beeinträchtigen, solltet ihr euch an einen Experten wenden. Dieser kann den Ursachen für das starke Heimweh nach Mama und Papa auf den Grund gehen und gezielt mit den richtigen Methoden daran arbeiten.

Was, wenn das Heimweh nach Mama und Papa die Schulnoten beeinflusst?

Heimweh in der Schule kann dazu führen, dass sich aufgrund der starken Sehnsuchtsgefühle ein Leistungsabfall bemerkbar macht. Das Kind kann sich kaum konzentrieren, sich schlechter Sachverhalte merken und dem Unterricht kaum folgen. Die Konsequenz sind fehlende Grundlagen, große Wissenslücken und schlechte Noten. Wenn ihr mehr zum richtigen Umgang mit schlechten Noten erfahren wollt, klickt hier.

In dem Fall ist es naheliegend, das Kind mit Nachhilfe zu unterstützen. Das Problem: Findet diese wieder in räumlicher Trennung zur gewohnten Umgebung statt, wird auch hier höchstwahrscheinlich das Heimweh dominieren. Eine Lösung dafür bietet die Online-Nachhilfe von Easy-Tutor. Der gesamte Online-Unterricht findet 100 % digital statt, sodass Nachhilfeschüler:innen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Leidet euer Kind an Heimweh nach Mama und Papa und zeigen sich bereits erste schlechte Noten, nutzt unser Angebot einer kostenlosen und unverbindlichen Probestunde. Wir beraten euch gerne persönlich.