Essstörungen bei Kindern — ein Teufelskreis
Essstörungen stellen im Kindes- und Jugendalter eine der häufigsten Erkrankungen dar. Neben klassischen Essstörungsdiagnosen wie Bulimie, Magersucht oder Binge-Eating, weisen viele Kinder und Jugendliche auch nur einzelne Essstörungssymptome auf. Bis zu 25 % der Jugendlichen geben beispielsweise an, schon mal aus Gründen der Gewichtsabnahme erbrochen zu haben. Wir klären euch über die Ursachen von Essstörungen sowie die damit verbundenen Warnsignale auf und zeigen, wie ihr am besten helfen könnt.
Essstörungen bei Kindern — wie es dazu kommt
Die Ursachen für Essstörungen können vielfältig sein. Es gib nicht nur diese eine Ursache, sondern meist ist es die Kombination von verschiedenen Faktoren, die eine Essstörung anstößt.
Die Suche nach den Ursachen ist für den Therapierfolg sehr wichtig, denn nur so können diese Faktoren positiv verändert werden. Hier geht es nicht um Schuldzuweisungen oder das Finden eines Verantwortlichen, sondern um die besten Heilungschancen. Inzwischen sind sich Experten sicher, dass es gewisse biologische Einflüsse gibt, die die Entstehung einer Essstörung begünstigen können. Darunter zählen zum Beispiel genetische Faktoren oder Veränderungen im Bereich von Hormonen oder Botenstoffen. Zusätzlich können folgende Faktoren das Selbstwertgefühl negativ beeinflussen und das Aufkommen einer Essstörung begünstigen:
- Schönheitsideale
- das Vergleichen mit Gleichaltrigen
- negative Kommentare bezüglich der Figur
Ebenso können familiäre oder individuelle Ursachen Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen auslösen.
Essstörungen bei Kindern — Alarmzeichen und Tipps
Es gibt verschiedene Alarmsignale, die auf Essstörungen hindeuten können. Nachfolgend werden mögliche Anzeichen aufgezählt:
- Euer Kind fühlt sich ständig zu dick und äußert Kritik am eigenen Körper
- Die Gedanken kreisen nur ums Essen
- Euer Kind vergleicht sich ständig mit anderen
- Euer Kind isst nicht mehr mit Spaß und Spontanität
- Lebensmittel werden in Kategorien (z.B. in gut und schlecht) eingeteilt
- Mahlzeiten werden ausgelassen
- Die Streitigkeiten mit der Familie ums Thema Essen nehmen zu
- Lebensmittel verschwinden aus dem Kühlschrank und werden im Zimmer gehortet
- Es wird selten mit der Familie gegessen
- Regelmäßige Toilettenbesuche nach dem Essen könnten auf Erbrechen hindeuten
- Es wird viel Sport gemacht, allerdings nicht zum Spaß, sondern zum Abnehmen
- Es wird nicht über Gefühle geredet, Stress oder Frust wird durch Essen kompensiert
- Körperliche Veränderungen sind zu sehen z.B. geschwollene Speicheldrüsen, Veränderungen im Mundwinkelbereich, Gewichtsschwankungen
Doch wie geht man am besten vor, wenn man den Verdacht auf eine Essstörung beim eigenen Kind hat? Das Wichtigste vorneweg: Essstörungen müssen immer ernstgenommen werden, denn sie sind nicht nur eine Phase, sondern eine Krankheit. Ihr müsst als Familie an einem Strang ziehen, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. Schuldzuweisungen helfen hier nicht. Auf der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung findet ihr wichtiges Infomaterial zu Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten des weiteren Vorgehens. Ihr könnt in einem ruhigen Moment das Gespräch zu eurem Kind suchen und eure Befürchtungen ansprechen. Achtet hierbei darauf, eurem Kind keine Vorwürfe zu machen und geht nicht direkt auf das Körpergewicht ein, sondern vielmehr auf die Verhaltensänderung. Informiert euch in Büchern, bei Ärzten oder Beratungsstellen und versucht euer Kind zum Begleiten zu motivieren. Vermutlich wird euer Kind erst einmal abblocken, das ist völlig normal. Ein Arztbesuch ist dennoch sehr wichtig, um mögliche Folgeerkrankungen frühzeitig behandeln zu können. Außerdem können Ärzte und Ärztinnen weitere Anlaufstellen vermitteln. Bietet eurem Kind in jedem Fall ein offenes Ohr und versucht gleichzeitig andere Familienmitglieder nicht zu vernachlässigen. Empathie ist in dieser Zeit enorm wichtig.
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