E-Learning: Bedeutung der neuen Lernform
E-Learning wurde in der Vergangenheit vorrangig in der Erwachsenenbildung eingesetzt und ist durch die Corona-Pandemie aber auch in Schulen auf dem Vormarsch. Schüler:innen müssen wie selbstverständlich mit E-Learning Tools umgehen, wird die digitale Lernform in zukünftigen Bildungssystemen doch eine entscheidende Rolle einnehmen. Die aktuelle Situation zeigt: Schule wird sich weg vom klassischen Präsenzunterricht hin zu digitalen und hybriden Lehrformen entwickeln. E-Learning kindgerecht zu gestalten ist jedoch sowohl Herausforderung als auch Voraussetzung, wenn digitales Lernen erfolgreich sein soll. Im Vergleich zu Erwachsenen haben Schüler:innen eine deutlich kürzere Aufmerksamkeitsspanne, Reize müssen eher visuell gesetzt werden. Wie E-Learning genau funktioniert und welche Vor- und Nachteile es gibt, erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist E-Learning?
E-Learning als Sammelbegriff fasst alle Formen elektronisch unterstützten Lernens zusammen, bei denen digitale Medien für die Wissensvermittlung eingesetzt werden. Dabei geht es einerseits um Materialsammlungen, die die Präsentation und Verbreitung von Wissen ermöglichen. Andererseits ist auch die zwischenmenschliche Kommunikation und die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine (etwa künstliche Intelligenz) in begriffen, durch die Wissensvermittlung stattfindet.
E-Learning kann in synchrones und asynchrones Lernen unterteilt werden:
Asynchrones E-Learning bezeichnet Lernprozesse, bei denen die Aufnahme des Wissens und die Kommunikation und Interaktion zwischen Schüler:in und Lehrkraft zeitlich versetzt stattfinden.
Die zu lernenden Inhalte werden etwa in Form von Skripten, Videos oder einer Präsentation mit Audiodatei zur Verfügung gestellt, sodass die Schüler:innen jederzeit darauf zugreifen können. Im asynchronen E-Learning findet die Kommunikation entweder zeitversetzt statt (etwa über Diskussionsforen oder E-Mail) oder es wird mit Präsenzveranstaltungen oder Videokonferenzen, also dem synchronen Lernen, kombiniert.
Synchrones E-Learning bezeichnet das gleichzeitige Lernen mehrerer Personen mit dem Lehrenden in Echtzeit von verschiedenen Orten aus. Ein sogenanntes Virtuelles Klassenzimmer und die Videokonferenz sind die am weitesten verbreiteten Versionen des synchronen E-Learning.
Wie sieht E-Learning konkret aus?
Die verschiedenen Formen von E-Learning kommen einzeln, häufiger aber in Kombination vor. Folgend findest du die meistgenutzten und bekanntesten Möglichkeiten von E-Learning.
1. Flipped Classroom
Bei dieser Form von E-Learning zeichnet die Lehrkraft eine Unterrichtsstunde auf, bspw. über ein digitales Tool mit Präsentation oder direkt im Klassenzimmer. Diese schauen die Lernenden zu Hause an, sodass der Input daheim stattfindet. Während des Unterrichts in Präsenz werden dann Übungen gemacht und Fragen gestellt - die Vertiefung steht im Fokus.
2. Lernspiele und -apps
Lernapps, ausgestattet mit Videos, Animationen, Texten, Audios und Bildern, sind eine der einfachsten Formen des E-Learnings. Sie ermöglichen die Wissensaneignung und -vertiefung in jedem Bereich zu jedem Zeitpunkt und ortsunabhängig. Digitale Lernspiele sind besonders für jüngere Kinder interessant, sie verbinden spielerische Elemente mit Lerninhalten, kindgerecht aufbereitet.
3. Digitale Kurse
Das klassische Format von E-Learning ist der digitale Kurs. Der Lerninhalt wird auf einer Plattform zur Verfügung gestellt, sodass die Lernenden zeitlich ungebunden darauf zugreifen können. Oft verbleiben die Materialien auch nach dem Kurs auf der Plattform, sodass eine Wiederholung im E-Learning problemlos möglich ist.
4. Webinare
Besonders verbreitet sind Webinare bzw. Online-Seminare. In Schulen und auch im universitären Kontext werden Webinare meist per Videokonferenz abgehalten, die dann durch Interaktion und Zusammenarbeit (in sog. Breakout-Rooms) interaktiv gestaltet werden können.
5. Nachhilfe
Auch Online-Nachhilfe ist eine Form von E-Learning. Interaktive Online-Nachhilfe vereint durch Einzelbetreuung, Verfügbarkeit von Materialien und ein hohes Maß an Flexibilität alle Vorteile von E-Learning. Bei Easy-Tutor legen wir besonderen Wert auf den Lernerfolg, der im Rahmen der individuellen Möglichkeiten und abhängig von den persönlichen Bedürfnissen maximiert wird. Teste unsere Online-Nachhilfe kostenlos und unverbindlich und lasse dich durch die Vorzüge des E-Learnings begeistern.
Vor- und Nachteile von E-Learning
So viele Lernformen es gibt, so verschieden sind die Meinungen darüber. E-Learning hat ebenso wie andere Formen des Lernens sowohl Vor- als auch Nachteile. Welche Stärken und Schwächen weist E-Learning auf?
Vorteile von E-Learning:
- Flexibilität und Individualität
E-Learning bietet zeitliche und örtliche Flexibilität – Fahrtwege entfallen und asynchrones E-Learning bietet die Möglichkeit, die Lernzeiten individuell an den eigenen Tagesplan anzupassen. Auch das Lerntempo kann so angepasst werden: Schüler:innen entscheiden, wie viel sie wann lernen und in welchem Tempo.
- Medienkompetenz
Durch E-Learning und dem damit einhergehenden Umgang mit Medien und elektronischen Tools wird die Medienkompetenz der Lernenden geschult. Natürlich ist der anfängliche Aufwand etwas höher, da sich sowohl Lernende als auch Lehrende in die Medien einarbeiten müssen. Letztlich ist der sichere und reflektierte Umgang in der aktuellen Zeit jedoch von großer Bedeutung, weshalb der regelmäßige Umgang auch im Lernkontext von Vorteil ist.
- Verfügbarkeit
Die Organisation von Lehrmaterialien wird durch Online-Plattformen immer moderner und übersichtlicher. Außerdem ist es durch das E-Learning mehreren Lernenden gleichzeitig möglich, auf Lerninhalte zuzugreifen und parallel an ihnen zu arbeiten.
- Alles an einem Ort
Neben der ständigen Verfügbarkeit ist die kompakte Organisation von Lerninhalten ein großer Vorteil gegenüber offline-Lernen. Die Materialien stehen immer zur Verfügung, vorausgesetzt es besteht ein Internetzugang. Die Speicherung in digitalen Ressourcen macht eine große Menge an Papier, Heften und Ordnern überflüssig – das spart Papier und hilft, den Überblick zu behalten.
Nachteile von E-Learning:
- Internetverbindung
E-Learning ist nur mit einem Internetzugang möglich – zwar gibt es auch Apps oder Spiele, die offline funktionieren – heruntergeladen werden müssen diese aber trotzdem zunächst. Eine instabile Internetverbindung ist insbesondere während synchroner Seminare störend und beeinflusst den Lernprozess negativ.
- Selbstorganisation und Disziplin
So schön Flexibilität und freie Zeiteinteilung sind, so sehr erfordern sie auch Disziplin und eigenständige Organisation. Die räumliche Trennung zu Lehrenden und anderen Lernenden schwächt Ehrgeiz und Lernmotivation. Die Inhalte richtig zu planen und bei Videokonferenzen konzentriert zu bleiben, ist besonders für jüngere Schüler:innen schwierig. Sie benötigen insbesondere bei der Organisation und der Vor- sowie Nachbereitung von E-Learning Veranstaltungen Hilfe von Eltern oder älteren Schüler:innen.
- Ablenkung
Egal ob Laptop, PC oder Tablet – E-Learning ist nur über ein digitales Endgerät nutzbar. Diese Geräte verführen dazu, während des Seminars, der Videokonferenz oder der selbstständigen Erarbeitung von Inhalten im Internet zu surfen und sich leicht ablenken zu lassen. Darüber hinaus findet E-Learning häufig im häuslichen Umfeld statt – hier gibt es weitere potenzielle Quellen der Ablenkung: Geschwister, Mitbewohner, Haustiere – diese Umgebung erfordert viel Disziplin, um fokussiert bleiben zu können
- Soziale Interaktion
Zuhause zu leben, zu arbeiten und zu lernen bedeutet weniger direkte soziale Kontakte. Besonders Kinder benötigen jedoch direkten sozialen Austausch zur Entwicklung emotionaler und sozialer Intelligenz sowie zur Festigung ihrer Persönlichkeit und Beziehungsstrukturen.