Diktate üben mit Kindern: 5 geniale Tipps!
Vielen Kindern graut es vor Diktaten, die ab der zweiten Klasse zum Deutschunterricht dazu gehören. Im Laufe der Jahre erhöht sich die Anzahl der Wörter: Während ein Diktat in der 2. Klasse ca. 40 Wörter enthält, sind es bei der 3. Klasse bereits 80 Wörter. Unabhängig von der Klassenstufe bleibt das Ziel beim Diktat schreiben gleich: Eine gute Note. Für eine gute Note im Diktat ist regelmäßiges Üben unumgänglich. Damit euch das Üben leichter fällt und besser gelingt, haben wir hier einige Tipps zusammengestellt.
Diktate üben: So gelingt es!
1.Tipp zum Diktate üben: Feste Übungszeiten und ausreichend Wiederholungen
Beim Diktate üben kommt es – genauso wie bei allen Lernprozessen – auf die Wiederholung an. Im Idealfall habt ihr ein paar Tage Zeit, um euch auf das Diktat vorzubereiten. Wenn ihr diese Zeit clever zum Diktat schreiben nutzt, zahlt sich das aus. Vereinbart gleich zu Beginn feste Übungszeiten. Auf diese Weise ist die Lernsituation zeitlich begrenzt und dein Kind weiß, dass es den restlichen Tag selbst gestalten kann. Feste Übungszeiten erhöhen die Motivation und beugen Lernblockaden vor. 15 Minuten täglich reichen für das Diktat üben schon aus.
2.Tipp zum Diktate üben: Text so neutral wie möglich diktieren
Jetzt geht's ans Diktate üben! Ihr findet viele verschiedene Diktate zum Üben im Netz. Wählt einfach ein passendes für euch aus. Zu Beginn ist es empfehlenswert, sich den Diktattext gemeinsam in Ruhe durchzulesen und schwierige Passagen zu besprechen. Nachdem der Text besprochen und eine längere Pause gemacht wurde, geht es nun ans Diktieren. Achte unbedingt darauf, den Text so neutral wie möglich zu diktieren. Vermeide es, Wörter auf eine bestimmte Weise zu betonen. Beispielsweise wird von vielen Eltern das n, m oder s besonders betont, um den Hinweis auf einen Doppelkonsonanten zu geben. Ein weiterer beliebter Trick: Bei Wörtern mit Dehnungen (z. Bsp. aa -> Haare) werden die Vokale besonders langsam ausgesprochen. Gleiches gilt auch für Diktate mit Kommasetzung. Eltern tendieren häufig dazu, eine auffällige Pause an den Stellen zu machen, an denen ein Komma steht.
Fazit: Lies das Diktat ohne Hinweise (wie z. B. besondere Betonungen) vor. Auf diese Weise kannst du das Können deines Kindes besser einschätzen und es erwarten euch keine bösen Überraschungen, wenn die Lehrkraft das Diktat ohne Hinweise vorliest.
3.Tipp zum Diktate üben: Richtige Schreibweise zu Fehlerwörtern einprägen
Nach der ersten Diktat-Runde solltet ihr gemeinsam die Fehlerwörter durchgehen. Lässt sich hier ein Muster erkennen? Tut sich dein Kind z. Bsp. mit ähnlich klingenden Worten schwer? Wenn sich ein Muster bei den Fehlerwörtern erkennen lässt, können diese effektiver behoben werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich die richtige Schreibweise zu Fehlerwörtern einzuprägen und somit die Fehler beim nächsten Mal zu vermeiden.
➤ Schreibt das Wort auf eine Karteikarte und markiert die schwierige Stelle farblich.
➤ Versuche deinem Kind zu erklären, weshalb das Wort auf diese Weise geschrieben wird. Zum Beispiel:
Nummerieren schreibt man mit zwei m, weil es von Nummer kommt.
➤ Sucht gemeinsam nach Wörtern mit einer gemeinsamen Wortfamilie. Diese besitzen den gleichen Wortstamm. Zum Beispiel:
Beispiel für eine Wortfamilie: Spielplatz – spielen – spielerisch.
Der gemeinsame Wortstamm dieser Wortfamilie ist „spiel“.
➤ Eine weitere Möglichkeit, um sich die richtige Schreibweise einzuprägen, ist das Bilden von Eselsbrücken. Im Folgenden findet ihr ein paar Beispiele.
Eselbrücke für dass/das:
Das "s" bei “das” muss einsam bleiben, kann man dafür “dieses”, “jenes”, “welches” schreiben.
Eselsbrücke zur Groß- und Kleinschreibung:
Nach "vom", "zum" oder "beim" schreib niemals klein.
Eselsbrücke zur Kommasetzung:
Das Wörtchen „weil“ steht nie allein, das Komma muss ihm nahe sein.
Hat dein Kind die jeweiligen Fehlerwörter und die dazugehörigen Grammatikregeln geübt, könnt ihr zunächst Diktate schreiben, in denen diese Fehlerquellen vermehrt vorkommen. So kannst du besser einschätzen, ob dein Kind die Regeln zu den Wörtern oder der Grammatik tatsächlich verinnerlicht hat. Egal ob ein Diktat zur Groß- und Kleinschreibung, ein Diktat zur Nominalisierung oder Diktate mit Kommasetzung – ihr findet online zu nahezu allem passende Texte.
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4.Tipp zum Diktate üben: Insbesondere die schwierigen Stellen wiederholen
Nachdem ihr euch Eiselbrücken überlegt habt, geht es wieder ans Diktat üben. Diktiere dieses Mal nur die schwierigen Stellen. Geht anschließend die Fehlerwörter durch, überlegt nach Lösungen und beginnt von Neuem. Im Idealfall werden die Fehlerwörter immer weniger, weil sich dein Kind immer mehr Wissen aneignet.
5.Tipp zum Diktate üben: Motivation fördern
Wird jeder Text, den du diktierst, deinem Kind gefallen? Eher nicht. Du kannst für ein bisschen Abwechslung beim Diktate üben sorgen, indem du z. Bsp. eine Lieblingsgeschichte deines Kindes vorliest. Du wirst sehen, dass sich dadurch die Motivation deines Kindes erhöht. Achte bei der Auswahl der Geschichte jedoch darauf, dass die Schwerpunkte enthalten sind, die im Diktat in der Schule gefordert werden. Zur Motivationsförderung ist eine weitere Sache entscheidend: Lob geben. Auf diese Weise verliert dein Kind nicht die Lust am Diktate üben.
6. Tipp zum Diktate üben: Lob und positives Feedback
Wie in fast jedem anderen Bereich, spielt auch hier Lob und Feedback eine entscheidende Rolle. Wenn dein Kind ein Diktat erfolgreich absolviert hat, sollte es ermutigt und gelobt werden. Positive Worte wie "Du hast großartige Arbeit geleistet!" steigern das Selbstvertrauen und die Motivation deines Kindes. Zudem kann ein Belohnungssystem als effektives Instrument genutzt werden, um die Leistungen zu würdigen und Anreize zum Diktat schreiben zu schaffen. Eine Mischung aus Lob und kleinen Belohnungen sorgt für eine positive Lernumgebung und fördert die Freude am Diktat üben, was langfristig zu besseren Ergebnissen führen kann.
Extra-Tipp:
Du hast nicht jeden Tag Zeit, deinem Kind beim Diktate üben zu helfen? Kein Problem! Dein Kind kann das Diktat auch alleine vorbereiten, indem es das Diktat mit dem Smartphone aufnimmt, abschnittsweise abspielt und aufschreibt.
Diktate üben: kreative Lernmethoden
Um die Motivation zu erhöhen, könnt ihr die Diktiermethode variieren. Im Folgenden zeigen wir euch verschiedene mögliche Ideen, für mehr Abwechslung beim Diktat schreiben:
➤ Das Laufdiktat: Lege Blatt und Stift auf einen Tisch und den Diktattext auf die andere Seite des Raumes. Laufe zwischen Diktattext und Schreibplatz hin und her. Merke dir 3-4 Wörter, gehe zu deinem Schreibplatz, schreibe diese Wörter auf und gehe wieder zurück. Wiederhole diesen Vorgang solange bis der gesamte Text übertragen wurde.
➤ Das Abschreibdiktat: Damit dein Kind den Text nicht nur Buchstabe für Buchstabe überträgt, kannst du den Diktiertext ohne Kommata oder Großschreibung verfassen. Auf diese Weise muss dein Kind über die genaue Schreibweise nachdenken.
➤ Die Diktatchallenge: Auch mit einer Challenge könnt ihr Diktate zum Üben spannender gestalten. Erstellt zum Beispiel verschiedene Stationen mit Diktaten mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Ziel ist es dann, möglichst viele Stationen erfolgreich zu absolvieren. Das Ganze könnt ihr auf einem Zettel festhalten, auf dem ihr die jeweilige Station und die Anzahl der Fehler eintragt. Absolviert die Challenge gerne auch mit Geschwistern oder Freunden und Freundinnen deines Kindes. So kann ein kleiner Wettbewerb daraus entstehen. Mögliche Stationen können zum Beispiel sein: Diktat zur Groß- und Kleinschreibung, Diktat zur Nominalisierung oder Diktat mit Kommasetzung.
➤ Diktat-Quiz: Stelle nach jedem Absatz in dem Diktat eine Quizfrage passend zum Inhalt. Dieses spielerische Element kann das Diktat schreiben unterhaltsamer gestalten.
➤ Zeitdiktat: Fordere dein Kind heraus, ein Diktat in einer bestimmten Zeit abzuschließen. Setze einen Timer. Die Zeit kannst du je nach Leistungsstand deines Kindes variieren. So förderst du den Ehrgeiz deines Kindes und damit einhergehend nicht nur die Rechtschreibfähigkeiten, sondern auch die Zeitmanagement-Fähigkeiten. Achte allerdings darauf, keinen Druck auf dein Kind aufzubauen. Sorgt der Zeitdruck bei deinem Kind nicht für zusätzliche Motivation, sondern für Stress, solltest du eine andere Methode wählen.
Extra-Tipp: Kaufe deinem Kind ein Schreibheft, in das zu Hause die Diktate geschrieben werden. So kannst du die Fortschritte deines Kindes beobachten und sich wiederholende Fehler schneller identifizieren.