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Brainfood für Schulkinder: Das Gehirn isst mit

Brainfood für Schulkinder: Das Gehirn isst mit

Die Ernährung im Kindesalter nimmt großen Einfluss auf die spätere gesundheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, das ist gemeinhin bekannt. Bereits im Mutterleib nimmt das ungeborene Kind all jene Nahrungs- und Genussmittel auf, die von der Mutter verzehrt werden. Ein weitaus weniger bekannter Zusammenhang besteht zwischen der Ernährungsweise von Kindern und ihrer Gehirnentwicklung. Durch eine fettreiche und einseitige Ernährung können während der Gehirnentwicklung Defizite entstehen, welche später nicht mehr ausgeglichen werden können. Welche Nahrungsmittel unterstützen die Gehirnleistung als Brainfood, und warum?

Brainfood und psychische Gesundheit

Brainfoods sind Lebensmittel, welche die Gehirntätigkeit fördern können. Dabei wird die Bedeutung von nährstoffreichem Brainfood oft unterschätzt: Die Wissenschaftlerin Prof. Dr. Felice Jacka konnte in einer Studie zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen ungesunden Ernährungsmustern und einer schlechten psychischen Gesundheit besteht. Das Zusammentreffen ungesunder Ernährung und schlechter psychischer Gesundheit im Kindes- und Jugendalter konnte ebenfalls in anderen Studien nachgewiesen werden.

Auf der einen Seite kann dies daran liegen, dass Kinder und Jugendliche mit internalisierenden psychischen Störungen oder Symptomen wie Depressionen schlechte Ernährungsformen als Selbstmedikation anwenden. Brainfood wie Vollkornprodukte kommen in ihren Speiseplänen selten vor. Auf der anderen Seite lassen sich die Ergebnisse so interpretieren, dass frühere Essgewohnheiten einen wichtigen Einfluss auf die spätere psychische Gesundheit haben. Zahlreiche biologische Möglichkeiten, wie sich die Qualität der Ernährung auf die psychische Gesundheit und Gehirnentwicklung von Kindern auswirken kann, sind nachgewiesen worden. Eine minderwertige Ernährung mit einem Mangel an Brainfood, also nährstoffreichen Lebensmitteln, kann zu Nährstoffdefiziten führen. Diese lassen sich mit psychischen Problemen in Verbindung bringen. Beispielsweise steht die Aufnahme von Folsäure, Zink und Magnesium in einem  Zusammenhang mit depressiven Störungen; ein Mangel der Nährstoffe kann das Entstehen dieser Erkrankung begünstigen. Weiterhin wird der Mangel an Omega-3-Fettsäuren mit Angstzuständen in Verbindung gebracht. Die Ernährung von Kindern mit Brainfood zu unterstützen, ist für die spätere psychische Gesundheit daher besonders wichtig.

Brainfood und emotionale Auffälligkeiten

Nicht nur auf die mentale Gesundheit hat die Ernährung mit Brainfood einen massiven Einfluss. Bei Kindern mit erhöhtem Süßwarenkonsum – industriell verarbeitete Süßigkeiten gehören nicht zum positiven Brainfood - wurde in einer Studie eine 20% höhere Wahrscheinlichkeit für emotionale Symptome im Vergleich zu Kindern mit geringerem Konsum festgestellt. Zwischen dem erhöhten Konsum zuckerhaltiger Produkte, einer geringeren Qualität der Ernährung ohne Brainfood und einer höheren Wahrscheinlichkeit emotionaler Symptome bei Kindern konnten also signifikante Zusammenhänge festgestellt werden.

Sehr fetthaltiges „Junk-Food“ wird mit emotionaler Auffälligkeit in Verbindung gebracht. Eine britische Studie hat nachgewiesen, dass ein erhöhter Konsum von Junk-Food im Alter von 4½ Jahren mit einer Hyperaktivität im Alter von 7 Jahren in Zusammenhang stehen kann. Kinder, die in ihrer früheren Kindheit eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Junk-Food und einem geringen Anteil an Brainfood zu sich nahmen, gehörten im Alter von 7 Jahren mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Anteil der hyperaktiven Kinder.

Auch ADHS-Symptome können mit einer schlechten Ernährungsqualität in Verbindung gebracht werden. Der Zusammenhang zwischen der Nahrungsaufnahme ohne Brainfood und den ADHS-Symptomen wurde bei Mädchen besonders ausgeprägt nachgewiesen, was eine mögliche Erklärung für die Verknüpfung von Übergewicht bei heranwachsenden Mädchen und ADHS-Symptomen darstellt.

Ernährung und Gehirnleistung, Mädchen vor Laptop mit Süßigkeiten

Wie geht richtige Ernährung mit Brainfood?

Um die kindliche Gehirnentwicklung zu unterstützen, sind bestimmte Nährstoffe nicht verzichtbar. Dazu gehören unter anderem Omega-3-Fettsäuren. Neuronen, die die Arbeit im Gehirn leisten, bestehen aus diesen Fetten. In den Zellen können sie aber nicht hergestellt werden, weshalb insbesondere in der Entwicklungsphase im Kindesalter eine ausreichende Zufuhr durch Brainfood gewährleistet sein muss. Brainfood bedeutet also auch, die richtigen Fette zu konsumieren. Ein Omega-3-Mangel wirkt sich auf die Verbindungen der Gehirnzellen aus und erschwert die Kommunikation unter den Zellen. Die Menge an Omega-3-Fettsäurgen, die ins Gehirn gelangt, ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit der Zellen. In welchem Brainfood besonders viel Omega-3-Fettsäuren vorhanden sind, erfährst du unten.

Weiterhin sollte auf eine abwechslungsreiche, nährstoffhaltige Ernährung geachtet werden. Aggressivität und Impulsivität können die Folge von einseitiger Ernährung sein, etwa bei einem Vitamin-B-Mangel. Von einer Verknüpfung zwischen Gewalttätigkeit und der Qualität der Nahrung kann aufgrund verschiedener Studienergebnisse ausgegangen werden.

Brainfood: Das Gehirn isst mit

Die richtige Ernährung ist für eine gesunde Gehirnentwicklung unverzichtbar. Welche Nährstoffe bei der Gehirnentwicklung unterstützen und in welchen Brainfoods sie enthalten sind, erfährst du im hier:

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind das Brainfood schlechthin. Es ist vor allem in fettreichem Fisch wie Thunfisch, Lachs, Makrele, Hering, Sardine und Sardelle enthalten. Wer auf Fisch verzichten möchte kann auf Brainfood wie Walnüsse, Leinsamen, Mandeln und Avocado zurückgreifen.

Zucker

Das Gehirn verarbeitet für die Energiegewinnung Zucker. Aber gerade einfacher Zucker (enthalten z.B. in Süßwaren oder Fertigprodukten) wird schnell aufgenommen, während gleichzeitig viel Insulin ausgeschüttet wird. Dieses verschiebt den Zucker schnell aus dem Blut in die Fettzellen und er steht dem Gehirn nicht mehr zur Verfügung. Da das Gehirn unter einem konstanten Blutzuckerspiegel am besten arbeitet, sollten komplexe Kohlenhydrate der Zuckerlieferant sein. Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte und Samen sind hervorragendes Brainfood. Der darin enthaltene Zucker wird langsamer freigesetzt und der Blutzuckerspiegel bleibt konstant. Besonders zum Frühstück sind diese Brainfoods ideal, um über den Tag hinweg die Konzentration hochzuhalten.

Eisen

Eisenmangel führt zu verringerter mentaler Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwäche und Müdigkeit. Eisen ist ein wichtiger Transporteur von Sauerstoff. Mangelt es dem Körper an Eisen, wird weniger Sauerstoff ins Gehirn transportiert. Kinder zwischen 7 und 10 Jahren sollten rund 10 mg Eisen pro Tag zu sich nehmen. Als Quelle für Eisen dienen Brainfoods wie mageres rotes Fleisch, Leinsamen, Kürbiskerne, Basilikum, Hirse, Kichererbsen, Mandeln, Fisch, Vollkornprodukte und Eier.

Magnesium

Magnesium spielt bei der Energiegewinnung in Muskel-, Nerven- und Gehirnzellen eine wichtige Rolle. Dabei ist es nur in wenigen Lebensmitteln mit einem hohen Anteil enthalten. Hierzu zählen Sonnenblumenkerne, Weizenkeime, Nüsse und Haferflocken. Diese Lebensmittel sind besonders in Stresszeiten als Brainfood wertvoll, da Stress zu einer vermehrten Magnesiumausscheidung des Körpers führt.

Zink und Kalzium

Ebenso wichtig für die Nerven sind Zink und Kalzium. Um diese in ausreichender Menge zu sich zu nehmen, sind Brainfoods wie Kürbiskerne, Sesam und Sonnenblumenkerne gut. In Verbindung mit Nüssen lassen sich aus diesen Zutaten Müsliriegel oder -kekse backen.

Neben dem Verzehr von nährstoffreichem Brainfood solltest du auch auf den Wasserhaushalt deines Kindes achten. Bereits ein Verlust von einem Zehntel des Wassers bedeutet, dass etwa 1/3 des Konzentrationsvermögens verloren gehen. Ein Wassermangel wirkt sich bei Kindern schneller auf die Leistungsfähigkeit aus als bei Erwachsenen. Somit gehört Wasser auch zu Brainfood und sollte in Form von Leitungswasser, Mineralwasser mit wenig oder keiner Kohlensäure, stark verdünnten Fruchtsäften oder zuckerfreien Tees ausreichend zugeführt werden.

Ernährung und Gehirnleistung, zwei Mädchen mit gesunden Lebensmitteln

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